Die religionen des Orients und die altgermanische Religion

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B.G. Teubner, 1913 - 287 pages
 

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Popular passages

Page 77 - Schon glüh ich wie von neuem Wein. Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen, Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen, Mit Stürmen mich herumzuschlagen Und in des Schiffbruchs Knirschen nicht zu zagen. Es wölkt sich über mir Der Mond verbirgt sein Licht Die Lampe schwindet Es dampft! - Es zucken rote Strahlen Mir um das Haupt - Es weht Ein Schauer vom Gewölb herab Und faßt mich an!
Page 2 - Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild gleich dem vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere.
Page 76 - Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden, mit Unliebem vereint sein ist Leiden, von Liebem getrennt sein, ist Leiden, nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden.
Page 194 - Ö-harai-Ritual ist für unsere Kenntnis der altjapanischen ethischen Anschauungen um so wichtiger, als es sonst dem Shintoismus an einem moralischen System gänzlich gebricht. Der Satz, der nach gewöhnlicher Auffassung die ganze Moral des Shintoismus in sich schließen soll: „Folge den Geboten des Kaisers und den Eingebungen deines eigenen (von Natur guten) Herzens", ist erst von den Reformatoren der dritten Periode, wenigstens in dieser Klarheit, aufgestellt worden. Seiner oberflächlich theoretisierenden...
Page 77 - Dies, ihr Mönche, ist die heilige Wahrheit von der Entstehung des Leidens: es ist der Durst, der von Wiedergeburt zu Wiedergeburt führt, samt Freude und Begier, der hier und dort seine Freude findet: der Lüstedurst, der Werdedurst, der Vergänglichkeitsdurst.
Page 77 - Dies ist die heilige Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: die Aufhebung dieses Durstes durch gänzliche Vernichtung des Begehrens, ihn fahren lassen, sich seiner entäußern, sich von ihm lösen, ihm keine Stätte gewähren. — Dies...
Page 126 - An Stelle der dialektischen und kasuistischen Religionsbehandlung der Dogmatiker und Ritualisten fordert Ghazäli die Pflege der Religion als inneres Selbsterlebnis. In der Erziehung zum intuitiven Leben der Seele, zum Bewußtsein von der Abhängigkeit des Menschen findet er den Mittelpunkt des religiösen Lebens.
Page 68 - Da war nicht Nichtsein, und da war auch Sein nicht. Nicht war das Luftreich, noch der Himmel drüber" — so hebt eine vedische Dichtung an, die in die Worte ausgeht: „Von wannen diese Schöpfung ist gekommen, Ob sie geschaffen, ob sie ungeschaffen: Das weiß nur Er, der Allbeschauer droben Am höchsten Himmel — oder weiß Er's auch nicht?

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