Die Orientalischen religionen

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B. G. Teubner, 1906 - 267 pages
 

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Popular passages

Page 66 - Schon glüh ich wie von neuem Wein. Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen, Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen, Mit Stürmen mich herumzuschlagen Und in des Schiffbruchs Knirschen nicht zu zagen. Es wölkt sich über mir Der Mond verbirgt sein Licht Die Lampe schwindet Es dampft! - Es zucken rote Strahlen Mir um das Haupt - Es weht Ein Schauer vom Gewölb herab Und faßt mich an!
Page 2 - Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild gleich dem vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere.
Page 4 - Entwicklung" zum historischen Leitmotiv. Daneben zeigt seine Darstellung für die volle Berechtigung jeder Völkerindividualität und jeder Entwicklungsstufe die feinste Empfänglichkeit. Zu jeder Zeit sind die Menschen wirkliche Menschen gewesen. Auch in den frühesten Perioden und in dem Zustande der Barbarei finden wir jeweils immer einen Höhepunkt, auf dem alle menschlichen Kräfte zur Geltung kommen, und wo diesen Kräften gemäß das Höchste erreicht wird. Die Beschuldigung der Teufelei,...
Page 65 - Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden, mit Unliebem vereint sein ist Leiden, von Liebem getrennt sein, ist Leiden, nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden.
Page 65 - Dies, ihr Mönche, ist die heilige Wahrheit von der Entstehung des Leidens: es ist der Durst, der von Wiedergeburt zu Wiedergeburt führt, samt Freude und Begier, der hier und dort seine Freude findet: der Lüstedurst, der Werdedurst, der Vergänglichkeitsdurst.
Page 59 - Von wannen diese Schöpfung ist gekommen, Ob sie geschaffen, ob sie ungeschaffen : Das weiß nur Er, der Allbeschauer droben Am höchsten Himmel — oder weiß Er's auch nicht?" So weit zurück, bis in den Rigveda hinein, reichen in Indien die Spuren selbstkräftigen, alle Fesseln der Tradition abwerfenden Denkens. Die großen Weltmächte zu benennen, wollen die alten, von den Vätern ererbten Namen Indra oder Varuna nicht mehr genügen.
Page 65 - Dies ist die heilige Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: die Aufhebung dieses Durstes durch gänzliche Vernichtung des Begehrens, ihn fahren lassen, sich seiner entäußern, sich von ihm lösen, ihm keine Stätte gewähren.
Page 135 - Über Mohammedanisches Recht: C. SNOUCK HURGRONJE, Le droit musulman (Revue de l'Histoire des Religions, Bd. XXXVII [1898]). Die Resultate der neuen Forschungen auf dem Gebiet der mohammedanischen Gesetzeskunde sind jetzt am zuverlässigsten dargestellt in TH. W. JUYNBOLL, Handleiding tot de kennis van de Mohammedaansche Wet (Leiden, 1903).
Page 113 - Mit ihm gewinnt die nicht aus gesetzlichen Gesichtspunkten, sondern aus freier Neigung der Seele erwählte Askese eine normale und anerkannte Stellung innerhalb der islamischen Frömmigkeit. Neben den selbstgenügsamen Gesetzesmenschen läßt sich wieder das vom Schuldbewußtsein beherrschte Büßertum sehen; die neuplatonischen und buddhistischen Ideale von Weltverneinung züchten den Typus des Klosterbruders, dessen frivole Karikatur die Gauklergestalt des Bettelderwisches ist. Die gesetzlichen...
Page 188 - ... Gesetze ist, welche der Menschheit als Heiligungsmittel durch Buddha gegeben sind, so sind die Klöster selbstverständlich die Orte, wo solche Bücher angefertigt und ausgegeben werden. Die größten besitzen deswegen eine Druckerei mit einer damit hauptsächlich beschäftigten Mönchskommission von Schreibern, Holzschneidern, Korrektoren usw. Nebenbei gibt es Mönche, die den weniger unterrichteten Brüdern Kenntnis der heiligen Schrift beibringen. Es gibt mehrere jährlich wiederkehrende Predigttage....

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