Die religionen des Orients und die altgermanische Religion

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B.G. Teubner, 1913 - 287 pages
 

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Popular passages

Page 77 - Schon glüh ich wie von neuem Wein. Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen, Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen, Mit Stürmen mich herumzuschlagen Und in des Schiffbruchs Knirschen nicht zu zagen. Es wölkt sich über mir Der Mond verbirgt sein Licht Die Lampe schwindet Es dampft! - Es zucken rote Strahlen Mir um das Haupt - Es weht Ein Schauer vom Gewölb herab Und faßt mich an!
Page 2 - Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild gleich dem vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere.
Page 76 - Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden, mit Unliebem vereint sein ist Leiden, von Liebem getrennt sein, ist Leiden, nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden.
Page 194 - Sündenböcke" in einen Fluß oder ins Meer geworfen werden, damit die vier Reinigungsgottheiten sie nach der Unterwelt fortführen und dort spurlos verschwinden lassen. Das Sündenregister im Ö-harai-Ritual ist für unsere Kenntnis der altjapanischen ethischen Anschauungen um so wichtiger, als es sonst dem Shintoismus an einem moralischen System gänzlich gebricht. Der Satz, der nach gewöhnlicher Auffassung die ganze Moral des Shintoismus in sich schließen soll: „Folge den Geboten des Kaisers...
Page 77 - Dies, ihr Mönche, ist die heilige Wahrheit von der Entstehung des Leidens: es ist der Durst, der von Wiedergeburt zu Wiedergeburt führt, samt Freude und Begier, der hier und dort seine Freude findet: der Lüstedurst, der Werdedurst, der Vergänglichkeitsdurst.
Page 31 - HEGEL, Philosophie der Religion (1832). — A. COMTE, Cours de philosophie positive (1839), Bd. IV. — JAC. GRIMM, Deutsche Mythologie (1835; 4. Aufl. 1875—78). — Kinder- und Hausmärchen, 3 Bde.
Page 66 - Gib mir, ich gebe dir. Lege hin für mich, ich lege hin für dich. Darbietung biete du mir, Darbietung biete ich dir." Man rechnet darauf, daß sich der Gott in diesem frommen Tauschverkehr seinen Pflichten nicht entziehen wird. Aber der Sicherheit wegen versäumt man doch nicht, ihm das in möglichst deutlicher Sprache einzuschärfen. Man erklärt, daß man den Gott zum Opfer ruft „wie die Kuh zum Melken". Man warnt ihn davor, sich von andern festhalten zu lassen wie der Vogel vom Vogelsteller.
Page 77 - Dies ist die heilige Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: die Aufhebung dieses Durstes durch gänzliche Vernichtung des Begehrens, ihn fahren lassen, sich seiner entäußern, sich von ihm lösen, ihm keine Stätte gewähren. — Dies...

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