Der Ursprung der Gottesidee: eine historisch-kritische und positive Studie, Volume 1Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, 1912 - 12 pages |
Other editions - View all
Common terms and phrases
Aborigines alten Animismus animistischen animistischen Theorie Anschauungen Anthropos Aranda Auffassung Ausdruck Australien Baiame Baiame's Bedeutung beiden besonders Beweis Beziehungen bloß BROUGH-SMYTH Bundjil Bundjil's Daramulun Dinge Einfluß Entstehung Entwickelung erscheinen ersten ethnologischen Euahlayi Falke Frauen freilich ganzen Gebiet Geist GENNEP gerade gleich Globus Gott Gottesidee GRAEBNER großen Gruppenehe HARTLAND heißt Hellmond Himmel höchsten Wesen höheren HowITT indem jetzt Kamilaroi Karwien Kausalität klar konnte Krähe Kurnai LANG's LANGLOH-PARKER läßt letzteren lichen Loritja Macht Magie Männer MATHEWS Mond Mondmythologie Monotheismus Mungan ngaua muß Mythen Mythologie Namen Narrinyeri Natur Naturvölker neue Ngarigo Nuralie Nurrundere oben P. W. Schmidt Paliyan Person Phratrien Polytheismus positive PREUSS primitiven Menschen Promiskuität Religion Religionswissenschaft scheint Schluß Schwirrholz Sonne Sonnenmythologie soziologischen Stämme Stufe Subinzision Südostaustralien Tasmanier Tatsachen Teil Totemismus totemistischen Tribes TYLOR TYLOR'S unserer Ursprung viel VIERKANDT Völker Waiungare Weise weiter Werk wieder Wiradjuri wirklich wohl Wort Yuin Zauber Zauberei Zaubertheorie zwei Zweiklassenkultur
Popular passages
Page 45 - ... Es ist ebenso unmöglich, daß ein Naturmythus, wie der der Griechen und der Inder, ohne einen vorangegangenen Animismus entstanden ist, wie sich jemals ethische Religionen, z. B. das Judentum, das Christentum, der Buddhismus, entwickelt haben, ohne daß ihnen Animismus und Naturmythus vorausgingen. Das geistige Leben ist hier, wie überall sonst, nichts Fertiges, sondern ein ewig Werdendes, und das vornehmste Prinzip seines Werdens besteht darin, daß die höheren Formen durch die niederen vorbereitet...
Page 150 - Sobald der Mensch die Idee von einem >Machen< von Dingen hatte, mochte er schließen auf einen >Macher< von Dingen, die er selbst nicht gemacht hatte.
Page 21 - ... Lehre, an der sie festhalten, und welche sie in die eine oder die andere dieser Richtungen weist, ist vielmehr ein Polytheismus, der in der Oberherrschaft Einer höchsten Gottheit gipfelt. Hoch über der Lehre von den Seelen, von den göttlichen Manen, von den lokalen Naturgeistern, von den grossen Klassen- und Elementargottheiten lassen sich in der wilden Theologie, bald verzerrt, bald majestätisch, gewisse Schattenbilder der Vorstellung von einem höchsten Wesen unterscheiden, welche durch...
Page 462 - Kultur zu verfolgen. Und die Hauptfrage ist ja übrigens nicht, ob primitive Menschen sich das Höchste als eine oder mehrere Gottheiten vorstellen, sondern welche geistigen Werte dieses Höchste repräsentiert. Selbstverständlich aber können sie ihrem Gotte keine höheren moralischen Ideen zulegen als diejenigen, die sie selbst besitzen und die sie zu schätzen verstehen.
Page 40 - Vignoli war im Irrtum, wenn er durch die Personifikation den Mythus schon für gegeben ansah. Es muß gleichzeitig aus der Tiefe des Bewußtseins ein Bild aufsteigen und sich mit der beseelten Vorstellung zu einer bildlichen vereinigen.
Page 22 - welche das ganze Universum als von einer großen, alles durchdringenden Gottheit beseelt ansieht (>anima mundi<). So entsteht das Streben, entweder alle Gaben und Vollkommenheiten der großen polytheistischen Gestalten in einer mehr oder weniger gemeinsamen Persönlichkeit zu vereinigen oder alles zu verflüchtigen, und es ergibt sich eine gestaltlose göttliche Unbestimmtheit, welche in nebliger Ferne und in schattenhafter Ruhe jenseits und über der materiellen Welt schwebt, zu wohlwollend oder...
Page 159 - ... praktisch-nützlichen Geistern, Geistgöttern oder Fetischen nachlaufen würde, die er in seinen Quersack oder in seinen Medizinbeutel stecken konnte. Geister und Geistgötter, mit Bedürfnissen nach Speise und Blut in Furcht vor Zauberzwang, sind eine korrupte, aber für den Menschen ganz nützliche Gesellschaft Es war sicher, daß er für diese zunächst seine Idee von einem Schöpfer vernachlässigen und dann vielleicht ihn nur als einen, wenn auch den höchsten von diesem käuflichen Gesindel...
Page 45 - In Wahrheit gibt es ebensowenig einen ursprünglichen Monotheismus, wie es einen ursprünglichen Staat oder, allgemeiner gesprochen, eine ursprüngliche und nicht erst zu erwerbende Kultur gibt. Der ursprüngliche Monotheismus existiert nicht, weil überhaupt keine ursprüngliche Religion existiert und weil selbst für die entwickelte Religion Begriffe wie »Monotheismus...
Page 21 - Anderen ausser dem Allmächtigen Schöpfer beilegt. In diesem beschränkten Sinne ist noch nie ein wilder Stamm von Monotheisten bekannt geworden, und ebensowenig sind irgendwelche noch so vollkommene Repräsentanten der niederen Cultur in strengem Sinne Pantheisten. Die Lehre, an der sie festhalten, und welche sie in die eine oder die andere dieser Richtungen weist, ist vielmehr ein Polytheismus, der in der Oberherrschaft Einer höchsten Gottheit gipfelt. Hoch über der Lehre von den Seelen, von...
Page 407 - Entwickelung aus den vorgenannten Faktoren vorhanden war; -2) daß auf den folgenden Stufen die Gestalt des höchsten Wesens immer mehr verdunkelt wird und schwindet, während jene drei ändern Faktoren, die Naturmythologie, der Zaubergedanke und der Animismus, in ihrer Geltung immer mehr steigen, ein Beweis, daß der Gedanke des höchsten Wesens aus einer ganz anderen Quelle stammt als sie...